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Geschichte

Unsere Geschichte

Eine Firmenchronik

Die kompetente Be- und Verarbeitung von Glas bedarf es gut ausgebildeter Fachleute, die damit handwerklich geschickt und sachgerecht umgehen können! Ihre Berufsbezeichnung lautet G l a s e r….

Ein profunder Vertreter seines Berufsstandes war Glasermeister Wilhelm Franzen Sen. in Flensburg. Geboren wurde er hier am 8. Oktober (vermutlich) 1880, verstorben ist er am 1. August 1967. Bleibende Spuren in seinem Gewerk hinterließ er an der Förde in Form einer Glaserei: Am 1. April 1910 übernahm er die Firma seines früheren Lehrmeisters Jürgensen in der Angelburgerstraße 20, in der er vorher schon als Geselle gearbeitet hatte. Damit begründete er eine bemerkenswerte Unternehmensgeschichte, die seit nunmehr 114 Jahren besteht.

Der Erste Weltkrieg forderte seinen Tribut von Wilhelm Franzen: Er diente bei den „Ratzeburger Jägern“ und geriet etwa 1916 in Gefangenschaft, die er aber offenbar unversehrt überstand. Während dieser Zeit führte Ehefrau Christine die Firma in kleinem Maße weiter. Sie hatte sich das Bilderrahmen angeeignet und dabei während der Kriegsjahre wohl auch Unterstützung durch einen Mitarbeiter.

 

Relikt aus alter Zeit: Örtliche Glaser putzen Anfang des vergangenen Jahrhunderts die öffentlichen Laternen von Verbrennungsruß.

Relikt aus alter Zeit: Örtliche Glaser putzen Anfang des vergangenen Jahrhunderts die öffentlichen Laternen von Verbrennungsruß.

Für die Folgejahre ist die Quellenlage eher bescheiden, da außer der Schwiegertochter Gerda Franzen keine weiteren lebenden Zeitzeugen mehr existieren. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation ist davon auszugehen, dass die Glaserei Franzen ihr stabiles Ein- und Auskommen hatte und auch die Weltwirtschaftskrise 1929 überstand. Frühe Details wie die Anzahl der Mitarbeiter sind allerdings verlorengegangen.

Gerda Franzen kann sich aber noch gut an einige Familienerzählungen erinnern. So gehörte zu den Aufträgen des Firmengründers auch das Putzen von Lampenglas der öffentlichen Laternen.

Besonders lebhaft wurde in der Familie Franzen ein spezieller Kundenkontakt erzählt, den der Senior immer persönlich wahrnahm. Der Kunde war Herman G. Dethleffsen in einem Hof am Holm. Dort säuberte Wilhelm Franzen möglicherweise Glasgerät zur Spirituosenherstellung des Roh-Bommerlunders, vielleicht aber auch nur Lampen oder Fenster.

Fast 60-jährig nahm Wilhelm Franzen nicht am Zweiten Weltkrieg teil. Während dieser Zeit betrieb er seine Werkstatt in eingeschränktem Umfang weiter, wobei ein kriegsuntauglicher Mitarbeiter mithalf.

Sohn Wilhelm, der am 27. April 1925 in Flensburg zur Welt kam, wurde gleich nach Abschluss seiner dreijährigen Lehre (bis 1943 in Schleswig) eingezogen und kämpfte in Holland.

 

Großer Aufwand: Alle Mann mussten mit anpacken, um eine große Schaufensterscheibe mit Hilfe der<br />
"Schott´schen Karre" sicher an Ort und Stelle zu transportieren.

Großer Aufwand: Alle Mann mussten mit anpacken, um eine große Schaufensterscheibe mit Hilfe der
„Schott´schen Karre“ sicher an Ort und Stelle zu transportieren.

1952 lernten Gerda und Wilhelm Jr. sich kennen und lieben; vier Jahre später heirateten sie. Bereits 1953 hatte der spätere Firmennachfolger seine Meisterprüfung erfolgreich bestanden. Da im Betrieb jedoch wenig Aufträge vorhanden waren, verdingte er sich als Reisender in Sachen Käse in Schleswig-Holstein, „gerne und mit Erfolg“. Gerda Franzen ergänzt: „Dann wurde mein Mann aber ‚vernünftig’ und stieg 1957 in den elterlichen Betrieb ein, den er zum 50-jährigen Jubiläum 1960 vollständig übernahm.“

Gerda Franzen hat insgesamt 16 Jahre lang im damaligen Textilhaus Hans Jürgensen gearbeitet und stieg etwa 1959 nach der Geburt von Sohn Heino stundenweise in den Familienbetrieb ein.

1965 dann kauften Franzens ein Grundstück mit Haus in Engelsby und errichteten dahinter ihre neue Werkstatt. Direkt vor Ort konnte Gerda Franzen ganztägig im Büro arbeiten und gleichzeitig ihren Sohn großziehen.

Je nach Auftragslage beschäftigte die Firma durchschnittlich fünf Mitarbeiter und bildete auch Lehrlinge aus.

Im Jahr 1990 erfolgte eine Zäsur in der Firmengeschichte: Mit Erreichen des allgemeinen Rentenalters veräußerte Wilhelm Franzen Jr. seine Glaserei, und im 80. Jahr ihres Bestehens ging die Firma in familienfremden Besitz über. Der Sohn des Firmengründers verstarb am 7. Februar 1993 in Flensburg.

Historischer Umzug der Flensburger Glaserinnung in dern 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Historischer Umzug der Flensburger Glaserinnung in dern 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Im 80. Jahr des Firmenbestehens übernahm Ingo Reimer Glas Franzen

Am 1. Juli 1990 übernahm Ingo Reimer mit frischem Elan die traditionsreiche Glaserei Franzen in der Engelsbyer Straße 60.

Als der junge Glasermeister sein eigenes Unternehmen begründete, hatte er zunächst die beiden Mitarbeiter der alten Belegschaft übernommen.
Zügig trieb Ingo Reimer den Ausbau seiner neuen Firma voran: Eine der ersten Maßnahmen war die Vergrößerung der Werkhalle. Zugute kam ihm dabei die Entwicklung der Glaserbranche: Waren früher Fensterglas und Bilderrahmen Tätigkeitsschwerpunkte, sind die Aufgaben des Glasers heute sehr viel abwechslungsreicher.

Mit den gestiegenen Ansprüchen an das Glaserhandwerk haben sich Aufgaben und auch Mitarbeiterzahl bei Glas Franzen entwickelt. Mit dem einhergehenden stärkeren Platzbedarf wurde die Werkstatt in Engelsby schnell zu klein. Zur Jahrtausendwende hat Ingo Reimer im kleinen Gewerbegebiet Kauslund ein Grundstück erworben, auf das seine Firma expandierte. Es entstand eine großzügige Werkhalle mit leistungsstarkem Kran inklusive Kundenbereich mit aussagekräftigen Musterbeispielen.

Heute bietet die Firma 12 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz (darunter einem mitarbeitenden Meister) und verfügt über eine Flotte von vier modernen, in typischem Firmengrün lackierten Fahrzeugen, mit denen auch große Formate an Glas sicher transportiert werden können. Zur Tradition von Glas Franzen gehört unverändert die Ausbildung des Nachwuchses.

Hier finden Sie die Firmenchronik in ungekürzter Version zum Download.

Kurzer Überblick der Firmengeschichte

1910

Glasermeister Wilhelm Franzen Sen. aus Flensburg übenahm am 1. April 1910 die Firma seines früheren Lehrmeisters Jürgensen in der Angelburgerstraße 20, in der er vorher schon als Geselle gearbeitet hatte.

1925

Am  27. April 1925 wurde Wilhem Franzen in Flensburg geboren.

1952

1952 lernten Gerda und Wilhelm Jr. sich kennen und lieben; vier Jahre später heirateten sie. Bereits 1953 hatte der spätere Firmennachfolger seine Meisterprüfung erfolgreich bestanden.

1960

50-jähriges Jubiläum und Firmenübernahme durch Wilhelm Jr. Franzen

1965

Kauf neuer Werkstatt in Engelsby.

1990

Am 1. Juli 1990 übernahm Ingo Reimer mit frischem Elan die traditionsreiche Glaserei Franzen in der Engelsbyer Straße 60.

2000

Zur Jahrtausendwende hat Ingo Reimer im kleinen Gewerbegebiet Kauslund ein Grundstück erworben, auf das seine Firma expandierte. Es entstand eine großzügige Werkhalle mit leistungsstarkem Kran inklusive Kundenbereich mit aussagekräftigen Musterbeispielen.

2010

100. Firmenjubiläum

2024

Die neue Generation ist mit Philip Reimer im September 2024 durchgestartet.